Vorwort
Eine Fototour zu planen kann oftmals sehr zeitaufwendig sein. Oftmals weiß man gar nicht, wo man überhaupt mit der Recherche anfangen soll, um das Maximum aus seiner bevorstehenden Fotoreise rauszuholen. Deswegen möchte ich Dir in diesem Blogeintrag mit einer Schritt-für-Schritt Anleitung und anhand eines Beispiels zeigen, wie ich gute Motive finde und mit welchen (kostenlosen) Tools ich meine Fototour plane. Viel Spaß beim Lesen.
Einleitung – Fototour planen
Warst Du schon mal in der Toskana? Für mich als Landschaftsfotograf ist es eine der bezauberndsten Landschaften überhaupt: sanfte Hügel, bedeckt mit Zypressenalleen, Olivenhainen und Weinreben, die von mittelalterlichen Bauten und Landgütern unterbrochen werden. Sozusagen ein Motiv nach dem anderen. Aber wie soll man in der kurzen Zeit, in der man dort ist, aus schier unendlichen Motiven die Besten finden und dann noch seine Fototour planen?
Motive finden
Sagen wir beispielhaft, dass dein Urlaub in die Toskana ansteht, Du aber noch keinerlei Informationen zu potentiellen Fotospots eingeholt hast. Der erste Schritt ist zunächst mal, dass Du herausfindest, welche Motive sich überhaupt dort befinden, um dann im weiteren Verlauf deine Fototour richtig planen zu können.
Finde Inspiration auf Fotoplattformen
Um einen ersten Anhaltspunkt für deine Motive zu haben, bieten sich Plattformen wie 500px oder Instagram an. Ich nutze überwiegend 500px, da zum einen die Qualität der Fotos meiner Meinung nach besser ist, andererseits sind die Stichworte, nach denen Du suchst, nicht mit Bildern von Influencern überladen, so wie das bei großen Hashtags und Instagram meistens der Fall ist.
Falls Du noch keinen 500px Account besitzt, wäre jetzt der passende Zeitpunkt für Dich, einen kostenlos anzulegen. Wenn Du nun eingeloggt bist und dich auf deiner Startseite von 500px befindest, können wir nun mit der Motivsuche loslegen.
Die Motivsuche
Du hast also eine Vorstellung davon, wohin deine Fototour gehen soll. Um die ersten Fotomotive zu finden, solltest Du dir Stichwörter überlegen, die deinem Reiseziel möglichst nahekommen. In unserem Beispiel wäre das z. B. „Toskana“. Dieses Stichwort gibst Du ganz einfach oben rechts in der Suche ein. Du erhältst zunächst eine Auswahl an verschiedenen Bildern, die mit deinem Suchbegriff übereinstimmen. Standardmäßig sind die Bilder immer nach der „Relevanz“ sortiert. Ich empfehle Dir allerdings, die Bilder nach dem „Pulse-Wert“ zu sortieren, da dieser auf einer Skala von 0-100 angibt, wie populär ein Bild ist. Anders ausgedrückt, Du bekommst so die besten Bilder unter deinem Stichwort angezeigt. Wenn man sich nun die Ergebnisse anschaut, dann bekommt man neben dem Fernweh, schon mal eine gute Auswahl an potentiellen Motiven für die anstehende Fototour.
Die Bildansicht
Wenn Du dich für ein Bild bzw. ein Motiv entschieden hast, stellt sich nur noch die Frage: wo befindet sich eigentlich dieses Fotomotiv? Nun heißt es Augen aufmachen! Ich habe mich jetzt beispielhaft für das folgende Foto entschieden:
Scrollst Du bei der Bildansicht etwas weiter runter, so findest du nützliche Informationen, wie bspw. die Bildbeschreibung, den Standort, die Metadaten, sowie die verwendeten Stichwörter. Aber nur, sofern der Fotograf es eingetragen hat. Da Du wissen möchtest, wo sich das Fotomotiv befindet, solltest Du ein genaueres Auge auf den Standort, die Bildbeschreibung sowie die Stichwörter werfen.
Der Standort
Dieser gibt Dir eine Auskunft darüber, in welcher Stadt, in welchem Dorf oder in welchem Gebiet der Fotograf das Foto aufgenommen hat. Für Dich bedeutet das, dass Du deine Suche auf ein bestimmtes Gebiet einschränken kannst. Du hast also bereits einen groben Anhaltspunkt, wo sich der Fotospot befindet und kannst dies für deine weitere Suche nutzen.
Die Bildbeschreibung
Wenn Du Glück hast, erwähnt der Fotograf den Ort oder das Motiv direkt in der Bildbeschreibung. Du wüsstest somit direkt, wo sich das Motiv bzw. der Fotospot befindet. Meiner Erfahrung nach kommt dies allerdings eher selten vor. Oftmals findest Du auch gar keine relevanten Informationen in der Bildbeschreibung. Ein Blick dorthin lohnt sich trotzdem immer.
Die Stichwörter
Diese lohnen sich meiner Ansicht nach am meisten. Denn hier ist die Wahrscheinlichkeit am höchsten, dass der Fotograf das Motiv und/oder den Ort benennt, um so auch später in der Suche sichtbar zu sein. Zusätzlich findest Du hier verwandte Suchbegriffe, die Du auch für die Motivsuche nutzen kannst. Du solltest also die Stichwörter als „ein Topf voller inspirierender Ideen“ sehen.
Den Standort des Fotomotivs herausfinden
Schauen wir uns das Beispiel mal etwas genauer an. Hier siehst Du oben links eine Standortangabe mit „San Quirico d’Orcia“. Sieht schon mal sehr gut aus! Du hast also einen groben Anhaltspunkt, wo sich das Motiv befindet. Denn wie Du sicherlich weißt, ist die Toskana groß, das Motiv könnte also überall sein. Kleiner Tipp am Rande: wenn Du mit der Maus über die Standortangabe fährst, öffnet sich ein kleines Fenster mit Google Maps. Wenn Du dann noch etwas aus der Karte herauszoomst, kannst Du sehen, wo sich der Ort geografisch befindet. Machen wir weiter mit der Bildbeschreibung. Auch hier findet sich ein weiterer Hinweis: „Val d’Orcia“, also der Name der Region. Doch wie vorhin schon erwähnt, findet sich hier keine weitere Information, die für unsere Suche nützlich sein könnte. Also weiter geht’s in die Stichwörter. In diesem Bereich solltest Du immer auf spezifische Stichwörter achten, die dein Motiv direkt beschreiben. Das Beste, was uns in unserem Beispiel passieren könnte wäre, wenn der Name der Villa bzw. der Ferienwohnung direkt in den Stichwörtern auftaucht. Wenn Du dir das erste Stichwort („belvedere“) anschaust, dann solltest Du direkt aufmerksam werden. Denn hier handelt es sich um ein sehr spezifisches Stichwort. Das kannst Du u.a. daran erkennen, dass ansonsten größtenteils Stichwörter, wie „clouds, fog, foggy, green, sunrise, italy, usw.“ angegeben sind. Also unspezifische Stichwörter, die nicht auf Dein Fotomotiv schließen lassen. Zusätzlich findest Du auch nochmal Ortsangaben wie z.B. „pienza“ oder „val d’orcia“. Zusammenfassend möchte ich Dir jetzt nochmal zeigen, was Du allein aus diesem einen Bild alles an Informationen herauslesen konntest:
- Der Standort: San Quirico d’Orcia/Pienza
- Die Region: Val d’Orcia
- Der Name der Villa: Belvedere
Informationen mit Google abgleichen
Hast Du erstmal ein paar Informationen herausgefunden, dann empfehle ich Dir, kurz über Google abzuchecken, ob Du mit deinen Informationen auf der richtigen Spur bist. Also geben wir bspw. mal „San Quirico d’Orcia Belvedere“ in Google ein.
Fazit – Motive finden
Wie Du siehst, hast Du mit deinen herausgefundenen Informationen einen Volltreffer gelandet! Du weißt jetzt, dass die Villa „Podere Belvedere“ heißt und im schönen Val d’Orcia bei San Quirico d’Orcia liegt. Du hast also dein erstes Motiv für deine Fototour in die Toskana gefunden. Im nächsten Schritt möchte ich Dir zeigen, wie Du deine Fotomotive einfach, kostenlos und übersichtlich organisierst.
PS: Die komplette Anleitung kannst Du ganz einfach auf jedes weitere Fotomotiv anwenden, das Dich interessiert. Übrigens: Falls Du nicht auf 500px sein solltest, sondern auf anderen Fotoplattformen wie Instagram, Fotocommunity, Flickr, o. Ä., dann kannst Du die oben genannten Tipps genauso anwenden. Allerdings solltest Du je nach Fototour bzw. Fotomotive nicht an Geduld verlieren, da dies ganz schön zeitaufwendig sein kann. Auch ich sitze öfters mehrere Stunden an der Recherche, nur um an meine Fotospots zukommen 😉
Fotomotive organisieren
Wenn Du deine Fototour planst, dann kommen meistens ganz schön viele Fotospots zusammen. So ist es bei mir jedenfalls. Oftmals ist es auch so, dass die Fotospots geografisch gesehen nicht immer beieinander liegen, so dass man schnell den Überblick verliert. Daher ist es umso wichtiger, seine Fotospots übersichtlich zu organisieren. Doch wie macht man das am besten?
Organisation mittels Google Maps
Bestimmt denkst Du jetzt, dass Du dafür irgendwelche kostenpflichtigen Apps oder Programme benötigst. Dem ist allerdings nicht so. Denn es geht ganz einfach über Google Maps. Die Vorteile liegen auf der Hand:
- Kostenlos
- Einfach & intuitiv
- Bereits auf 85% aller Smartphones vorinstalliert
- Navigation inklusive aktueller Karten
- Satellitenansicht
Das genialste meiner Meinung nach ist allerdings, dass man neben den o. g. Dingen, ganz einfach Orte in Listen abspeichern kann. Und genau das machen wir uns für unsere Fotospots zu Nutze. Doch fangen wir erstmal langsam an.
Listen erstellen in Google Maps
Damit Du deine Fotospots abspeichern kannst, benötigst Du lediglich einen kostenlosen Google Account. Falls du Android User bist, solltest Du bereits einen besitzen. Wenn nicht, dann kannst Du dir hier einen neuen Account anlegen.
Um dich in deinen Google Account einzuloggen, gehst Du ganz einfach auf die Google Startseite. Dort findest Du rechts oben den Button „Anmelden“. Anschließend öffnest Du Google Maps. Oben links öffnest Du das Menü und klickst dann auf „Meine Orte“. Unter dem Reiter „Gespeichert“ kannst Du dir nun ganz einfach neue Listen anlegen, indem Du unten rechts auf das „+“ klickst. Es öffnet sich ein Fenster, in dem Du den Namen der Liste eintragen kannst. Abschließend klickst du auf „Erstellen“. Jetzt können wir anfangen, die Fotospots in die Liste einzutragen.
Lass uns doch unser vorheriges Beispiel weiterführen, indem wir das „Podere Belvedere“ als Fotospot in die erstellte Liste eintragen. Dafür schließt Du die Listenansicht und gehst zurück zur Google Maps Startseite, bei der Du nach Orten suchen kannst. Nun gibst Du in das Suchfeld „Podere Belvedere“ ein und klickst auf Suchen. Auf der Karte kannst Du nun das „Podere Belvedere“ sehen, sowie links die dazugehörigen Informationen. Um den Fotospot in deiner Liste abzuspeichern, klickst Du neben dem Routenplanersymbol auf „Speichern“. Nun kannst Du den Standort in deiner Liste abspeichern.
Fazit – Fotomotive organisieren
Den Vorgang kannst Du nun beliebig oft mit all deinen Fotospots wiederholen und dir so eine übersichtliche Liste direkt in Google Maps erstellen. Somit hast Du nicht nur eine Liste mit all den Namen der Fotospots, sondern zusätzlich auch noch eine exakte geografische Übersicht, die Du später für die Navigation und Wegbeschreibung nutzen kannst. Kleiner Tipp am Rande: Du kannst nicht nur sämtliche Orte abspeichern, sondern auch diverse Wegpunkte, also Koordinaten. Dies nutze ich meistens dafür, mir die eigentlichen Positionen abzuspeichern, von denen aus ich meine Fotos schieße.
Sehr schön! Nun weißt Du nicht nur, wie man die besten Fotospots bzw. Fotomotive findet, sondern auch, wie man seine gewonnenen Informationen übersichtlich darstellt und verwaltet. Im nächsten Kapitel möchte ich Dir zeigen, wie man seine Anfahrt richtig plant, Parkplätze findet und zu Fuß an seine Fotospots kommt.
Anfahrt planen
Um die Anfahrt zu deinen herausgesuchten Fotomotiven möglichst einfach zu halten, nutze ich dafür ebenfalls Google Maps. Die Vorteile habe ich Dir bereits im vorherigen Kapitel aufgezählt. Da normalerweise heutzutage jeder ein Smartphone mit einem entsprechenden Tarif hat, sollte die Datennutzung vor Ort auch kein Problem darstellen. Die eigentliche Planung kannst Du aber ganz bequem von Zuhause aus am Desktoprechner durchführen.
Aber was gehört eigentlich alles zur Anfahrt? Dazu gehört neben der eigentlichen Anreise von deinem Zuhause natürlich auch die Suche nach einem entsprechenden Parkplatz, sowie der Weg vom Parkplatz zum endgültigen Fotospot. In diesem Kapitel möchte ich mich aber auf die Parkplatzsuche sowie den Fußweg zum Fotospot beschränken. Wie Du Google Maps als Navi einsetzt, sollte eigentlich selbsterklärend sein.
Einen geeigneten Parkplatz finden
Je nachdem, ob Du mit einem PKW, einem Van oder einem Wohnmobil unterwegs bist, kann sich die Parkplatzsuche dementsprechend erschweren. Generell nutze ich für die Parkplatzsuche Google Maps in der Satellitenansicht (du kannst auch Google Earth benutzen, falls Dir das lieber ist), sowie Google Street View. Was ich Dir empfehlen kann ist, einen Parkplatz zu suchen, der sich möglichst nahe an deinem gewünschten Fotospot befindet, damit Du später nicht unnötig weit zu Fuß laufen musst.
Die Parkplatzsuche
Erster Überblick mit der Satellitenansicht
Ich möchte Dir das Ganze wieder an unserem Beispiel „Podere Belvedere“ erklären. Wie Du an der Satellitenansicht erkennen kannst, liegt die Ferienwohnung inmitten der toskanischen Landschaft. Heißt für Dich: keine Parkplätze weit und breit. Und komme ja nicht auf die Idee, dein Auto direkt in der Ferienwohnung abzustellen! Da du sowieso das Haus und die Landschaft fotografieren möchtest, solltest Du bereits dein Parkplatz etwas weiter außerhalb suchen. Also schauen wir uns doch mal in der Nähe der Hauptstraße entlang um. Ich habe den Bereich mit einem blauen Kasten für Dich markiert. Wenn Du der Straße SP146 aus Westen kommend entlang folgst, dann siehst Du zwei Ausbuchtungen (gelb markiert), die als potentielle Parkplätze infrage kommen könnten.
Realitätsnahe Ansicht mittels Google Street View
Um die potentiellen Parkplätze möglichst realitätsnah beurteilen zu können, ziehst Du das Google Street View Männchen unten rechts auf die Straße. Allerdings kannst Du nur Bereiche, die blau hinterlegt sind, in der Google Street View Ansicht darstellen. Wie Du siehst, kommen beide Ausbuchtungen für einen Parkplatz infrage. Ich möchte aber auch erwähnen, dass Google Street View nicht die örtlichen Gegebenheiten ersetzt! Achte also immer darauf, dass Du diese einhältst und respektierst! Jedenfalls bist Du nun wieder einen Schritt weiter. Du hast einen Parkplatz für dein Fotomotiv gefunden. Wenn Du dich an das vorherige Kapitel erinnern kannst, in dem ich Dir gezeigt habe, wie man seine Fotospots übersichtlich organisiert, so kannst Du hier ebenfalls den gefundenen Parkplatz in deine Liste eintragen.
Das Zielfoto
Bevor Du dich überhaupt auf den Weg zu deinem Fotospot machen kannst, solltest du zunächst mal wissen, von welcher Perspektive aus Du dein Fotomotiv ablichten möchtest. Dazu solltest Du dir direkt im Voraus Gedanken über die möglichen Perspektiven und dein Zielfoto machen.
Die Entfernung vom Fotospot zum Fotomotiv
Die nächste Überlegung, die Du machen solltest, ist, aus welcher Entfernung dein Fotomotiv bzw. dein Zielfoto aufgenommen wird. Da sind wir direkt beim Thema: welches Objektiv und welche Brennweite kommen eigentlich für dieses Foto in Frage? Hinweise dazu finden sich wieder, und da sind wir wieder beim ersten Kapitel, auf den Fotoplattformen wie 500px. Meistens sind die Metadaten, wie Objektiv und die verwendete Brennweite auf dem Foto angegeben. Diese Informationen kannst Du wieder gewinnbringend für deine Suche nach dem geeigneten Fotospot nutzen.
Einen geeigneten Fotospot finden
In unserem Beispielfoto sehen wir, dass der Fotograf eine Festbrennweite mit 100mm für das Foto benutzt hat. Wenn Du dir das Foto anschaust, bekommst Du ein Gefühl dafür, wie weit er eigentlich von seinem Fotomotiv weg war. In dem Fall weißt Du auch, dass für dich lediglich ein Teleobjektiv infrage kommt. Was Du auch noch erkennen kannst ist, dass der Fotospot wohl rechts von der eigentlichen Ferienwohnung liegt und er das Foto auf einer Anhöhe aufgenommen hat, da der Blickwinkel nach unten verläuft. Dass der Fotospot weiter rechts liegt, kannst Du zusätzlich noch an dem auffällig großen Feld vor der Ferienwohnung erkennen.
Mit diesen Informationen kannst Du nun wieder in Google Maps schauen, welche Punkte auf der Karte für einen geeigneten Fotospot infrage kommen könnten. Auf dem nächsten Bild habe ich Dir in blau den Bereich eingezeichnet, der dein potentieller Fotospot ist. Allerdings ist in diesem Bereich kein Google Street View verfügbar, weswegen Du in diesem Fall auf eine realitätsnahe Darstellung verzichten musst.
Achte aber bitte generell bei deiner Suche nach Fotospots immer darauf, dass Du nicht in private Grundstücke eindringst und auch hier wieder mögliche Verbote berücksichtigst!
Der Weg zum Fotospot
Du bist jetzt soweit, dass Du sowohl einen Parkplatz als auch deinen Fotospot gefunden hast, von dem Du dein Zielfoto aufnehmen kannst. Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wie kommt man dorthin? In unserem Beispiel ist dies natürlich einfacher als einfach. Generell kannst Du aber auch wieder Google Maps einsetzen.
Lass uns das Ganze wieder mit einem unserer Parkplätze und unserem Fotomotiv durchspielen. Zunächst kehrst Du auf die Google Maps Startseite zurück. Anschließend klickst Du auf das blaue Routenplanersymbol und wählst den Fußgänger aus. Falls Du den Parkplatz und den Fotospot in deiner Liste abgespeichert hast, sollten diese hier als hellblaue Symbole auf der Karte erscheinen. Diese kannst Du dann ganz einfach als Start- bzw. Endpunkt im Routenplaner eintragen. Falls nicht, klickst Du zunächst in das Feld des Startpunktes und wählst dann irgendeinen Punkt auf dem Parkplatz aus, indem Du in die Karte klickst. Das Gleiche machst Du mit dem Endpunkt und dem Fotospot. Google Maps zeigt Dir dann die nächstgelegene Fußgängerroute inklusive Höhenprofil an. So kannst du bereits vor deiner eigentlichen Fototour zuhause deine Route planen und hast gleichzeitig einen Eindruck, wie lange Du zu Fuß vom Parkplatz bis zu deinem geplanten Fotospot unterwegs sein wirst.
App-Empfehlung: Park4Night
Falls Du mit einem Van oder einem Wohnmobil unterwegs sein solltest, möchte ich Dir zusätzlich noch eine kostenlose App-Empfehlung mitgeben. Aber auch wenn Du mit einem PKW unterwegs bist, kannst Du diese App sicherlich das ein oder andere Mal sinnvoll einsetzen. Die App heißt Park4Night. Diese ist sowohl für Android als auch für iOS Geräte kostenlos verfügbar. Damit kannst Du Parkplätze, Stellplätze oder Campingplätze in deiner Umgebung ausfindig machen. Meistens sind diese durch andere Nutzer zusätzlich bewertet und mit Bildern ausgestattet, so dass Du meist einen ersten Eindruck davon bekommst.
Fazit – Anfahrt planen
Du weißt jetzt, wie man neben den Fotomotiven auch die geeigneten Parkplätze und Fotospots ganz einfach und kostenlos findet. Im letzten Kapitel möchte ich Dir noch zeigen, wann und wie man eigentlich das beste Licht für seine Fotos findet, damit diese unvergesslich werden.
Das beste Licht finden
Sicherlich hast Du folgenden Spruch schon mal gehört: „Zwischen Zwölf und Drei hat der Landschaftsfotograf frei.“ Doch ist an dem Spruch wirklich was dran? Die Antwort ist definitiv ja! In der Mittagszeit steht die Sonne hoch am Himmel, wodurch extrem harte Kontraste entstehen. Das führt letztendlich dazu, dass manche Stellen extrem hell ausgeleuchtet werden, andere hingegen liegen im tiefsten Schatten. Für deine Zielfotos solltest Du dir deswegen die Zeit aussuchen, an dem die Sonne relativ flach am Horizont steht und dadurch die Landschaft in ein verträumtes, magisches Licht verwandelt. Jetzt stellt sich wieder die Frage, wie Du rausfindest, wann Du welches Licht an deinem Fotospot zur Verfügung hast.
Location Scouting
Bevor ich Dir zeige, wie ich diese Frage beantworte, möchte ich Dir zusätzlich nochmal ein paar Tipps geben und kurz an das vorherige Kapitel anknüpfen. Du denkst jetzt sicherlich, dass Du deine Fotomotive und deine Fotospots perfekt organisiert hast und nun bestens Bescheid weißt, wie Du an welchen Fotospots kommst. Das stimmt sicherlich, wenn Du nur vor dem Rechner sitzt. Allerdings sehen die Umstände vor Ort oft etwas anders aus. Deswegen empfehle ich Dir, bereits vor deinem eigentlichen Shooting, deine Fotospots schon mal auszukundschaften. Später, wenn der richtige Zeitpunkt und das richtige Licht gekommen ist, weißt du bereits über deinen Fotospot Bescheid und musst mit keinen unangenehmen Überraschungen mehr rechnen. Das Location Scouting kannst du bspw. in der prallen Mittagssonne machen, wenn sowieso nicht das passende Licht für deine Zielfotos vorhanden ist.
Die App Sun Surveyor
Nun möchte ich Dir aber zeigen, wie ich das beste Licht für meine geplanten Fototouren finde. Ich nutze dazu nämlich die App Sun Surveyor, welche für Android als auch für iOS verfügbar ist. Die App ist allerdings nicht kostenlos, sondern kostet zu diesem Zeitpunkt 8,49 Euro, die allerdings sehr gut investiert sind!
Doch was macht die App eigentlich? Im Prinzip sagt sie die Positionen von Sonne und Mond vorher, wodurch Du sehen kannst, wann und in welchem Winkel die Sonne auf dein Motiv scheinen wird. Sie sagt dir u. a. auch die genaue Uhrzeit für den Sonnenaufgang, den Sonnenuntergang, die Goldene Stunde und die Blaue Stunde für deinen Fotospot vorher. Falls Du eher auf Astrofotografie aus bist, findest Du auch zusätzlich den Verlauf der Milchstraße, des Mondes sowie die passenden Zeiten an dem Du diese fotografieren kannst. Wenn Dir die Ansicht als 3D-Kompass erstmal reicht, kannst Du die kostenlose Version Sun Surveyor Lite ausprobieren.
Die Detailansicht
Auch hier möchte ich Dir die App anhand unseres Beispiels demonstrieren. Du weißt, dass das Podere Belvedere dein Fotomotiv sein wird. Nun willst Du wissen, zu welchem Zeitpunkt das beste Licht für deinen Fotospot vorhanden sein wird. Wenn ich von bestem Licht rede dann meine ich damit immer den Sonnenauf- bzw. untergang, sowie die Goldene bzw. Blaue Stunde. Wenn Du in der App nur diese Informationen haben willst, dann schaust Du am besten in der Detailansicht nach. Dort findest Du eine Übersicht über die genannten Zeiträume. Darüber hinaus findest Du dort auch astronomische Informationen zu den Mondphasen (Vollmond, Neumond, Halbmond, usw.) und der Milchstraße.
Die Kartenansicht
Meistens kommt bei mir allerdings die Kartenansicht zum Einsatz. Sie ist meiner Meinung nach die hilfreichste und wichtigste Methode, um das beste Licht zu finden. Mithilfe von Google Maps kannst Du dort die Position von deinem Fotomotiv festlegen. Somit kannst Du feststellen, aus welcher Richtung die Sonne (und auch der Mond) scheinen wird. In unserem Fall siehst Du, dass beim Sonnenaufgang die Sonne auf die nordöstliche Seite der Ferienwohnung scheinen wird. Wahrscheinlich hättest Du hier bei der Goldenen Stunde auch die Chance, dass durch die einfallende Sonne die nördlich angrenzenden Felder und Hügel in einem warmen, gelblich-goldigem Farbton erstrahlen werden. Beim Sonnenuntergang dagegen würde die Sonne nur die westliche Seite der Ferienwohnung bestrahlen. Da in dieser Richtung auch dein Fotospot liegt und Du aber in die östliche Richtung fotografieren wirst, würde sich in diesem Fall hier der Sonnenaufgang eher für dich lohnen.
Fazit – Das beste Licht finden
Was ich Dir mit diesem Beispiel zeigen möchte ist, dass sich die Lichtstimmung für jedes Fotomotiv zum Sonnenauf- bzw. untergang stark unterscheidet. Das Licht fällt nämlich in beiden Fällen aus ganz unterschiedlichen Richtungen auf das Motiv. Je nach Lage kann entweder die eine oder die andere Situation für dich besser sein. Es gibt Fotospots, bei denen der Sonnenaufgang das beste Licht liefert, während beim Sonnenuntergang das Licht bspw. durch Berge oder Hügel blockiert wird. Die App soll Dir dabei helfen, die für Dich richtige Situation zu finden, um deine Bilder unvergesslich werden zu lassen.
Schlusswort
Wie Du siehst, ist es ganz schön viel Arbeit eine gut geplante Fototour vorzubereiten und zu organisieren. Doch ich kann Dir eins versprechen: deine Bilder werden es Dir danken! In diesem Sinne hoffe ich, dass ich Dir mit meinem „Guide: Motive finden & Fototour richtig planen“ weiterhelfen konnte.
Viel Spaß bei Deiner nächsten Planung!
Dominik
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